Chinesen auf dem Weg nach Mekka

Das sind echte Pilger! Die wissen die Hadsch noch zu schätzen! Eine Mischung aus einfacher Frömmigkeit und kindlicher Vorfreude … Hadschis zum Gernhaben. 😀

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http://www.youtube.com/watch?v=14vnpj55QXI

Eine andere Frage: wenn man aus China kommt, sind Hadsch-Geschenke (außer Zamzam) irgendwie sinnlos, oder? 😛

Verallgemeinerung im Singular

Inspiriert von Kübras #SchauHin-Kampagne zur Sichtbarmachung von Alltagsrassismus in Deutschland möchte ich eine Beobachtung beisteuern.

Wie hinlänglich bekannt ist, hat Sprache Einfluss auf das Denken (zumindest teilweise 😉 ). Daher finde ich es äußerst interessant, dass die deutsche Sprache ein eigentümliches Merkmal hat, das sozusagen den Rassismus auf eine tiefgreifende Art und Weise in den Köpfen, im Alltag, in der Kultur verankert:

die Verallgemeinerung im Singular.

Beispiele:

Der Russe trinkt am liebsten Wodka.

Macht der Ami schon wieder Krieg?

Obwohl die Konstruktion nicht ausschließlich in Negativaussagen Verwendung findet, entfaltet sie darin eine ganz besondere Schlagkraft.

Allein die Konstruktion suggeriert schon eine mentale und körperliche Einheit, eine homogene Masse. Davon ausgehend, bietet es aber noch weitere argumentative Krücken, die ihre Prämisse und sich gegenseitig bestätigen und verstärken.

Denjenigen, die so “zusammengefasst” werden, spricht man jegliche Individualität ab. Sie haben keine eigene Meinung, kein Gewissen, keine Träume, keinen Sinn; das Kollektiv ist ihre Identität. *schauder*

Darauf aufbauend, bietet es die Möglichkeit zur Generalisierung des Speziellen. D.h. das Verhalten, die Ansichten, etc. von Einem lässt sich auf alle in der “Gruppe” übertragen, denn alles was sie tun ist im Kontext des Kollektives zu sehen. Das Kollektiv hat sie dazu erzogen oder es ihnen befohlen.

Natürlich gilt bei so viel geistloser Einheit auch die Sippenhaft. D.h. jeder einzelne kann für die Taten eines Teiles oder des ganzen Kollektives zur Rechenschaft gezogen werden.

Wenn sich dann doch etwas regt und Teile der Gruppe Charakter und Selbstvertrauen zeigen, muss das im Keim erstickt werden, da ja die Prämisse war, dass es eine homogene Masse ist und der Rest der Argumentation darauf aufbaut. 😉 Dann muss man so häufig wie möglich und mit soviel Nachdruck wie geht, die “Individuen”, durch Anwendung der obigen Regeln, wieder in der Masse untergehen lassen.

So schließt sich der Kreis. 😉

Statt kausal-logischer Ermittlungsarbeit, computergestützte Wahrsagerei

Die Süddeutsche stellt sich die Frage “warum demokratische Regierungen so große Angst vor ihren Bevölkerungen haben” … und beantwortet sie eigentlich nicht. :(Dem Artikel kann man dennoch etwas Gutes abgewinnen, da die Begründungen für die Datensammelwut von Behörden und Geheimdiensten und ihr tatsächlicher Nutzen zur Sprache kommen, die im folgenden Zitat gut zusammengefasst sind:

Statt kausal-logischer Ermittlungsarbeit betreibt man eher computergestützte Wahrsagerei, der man umso mehr glaubt, je mehr Daten, Profile, Verhaltensmuster in der Datenbank lagern.